Pharmakologie

Die Chinesische Arzneitherapie (CAT) verwendet neben wenigen tierischen und mineralischen Produkten vor allem pflanzliche Rohstoffe, die nach intensiver Qualitätssicherung durch die Apotheke (!) meist in Form von komplexen Rezepturen, als sogenannter Dekokt (Rohdrogenabsud), verabreicht werden. Die Chinesische Arzneitherapie ist – wenn man sie richtig anwendet- ein ebenso differenziertes und stringent logisches Fach wie die Pharmakologie des Westens und erfordert gleichsam eine exakte Diagnose.


Es ist deshalb von großer Bedeutung, sie in mehreren Schritten und immer im Rahmen des neurophysiologischen Gesamtkonzeptes der TCM zu erlernen, um sie mit größtmöglichem Erfolg bei minimalen Nebenwirkungen anwenden zu können. Die Kurse unserer Gesellschaft entsprechen inhaltlich voll den Vorgaben der ISCMA für das dritte Studienjahr. Diese empfehlen, klassische Rezepturen nicht einfach abzuschreiben, sondern jede Rezeptur als Denkmodell zu verstehen, dass eine individuelle Anpassung an den Patienten erfordert. Wir arbeiten also anfangs mit relativ wenigen klassischen Rezepturen, dafür aber fundiert und vor einem pathophysiologischen Hintergrund.


Dabei ist uns wichtig, dass ein klares Entscheidungsdiagramm narrensicher vom klinischen Bild zur funktionierenden Therapie führt.
Wir gestalten die Ausbildung deshalb schrittweise und aufeinander aufbauend:

Schritt 1:
Sie lernen zunächst die klassischen 19 Arzneimittel-Hauptgruppen in fünf Abschnitten kennen und vollziehen im Grundsatz nach, welche Eigenschaften aus sapores, Orbisbezug, Temperaturverhalten und Wirkrichtung zur Einordnung in die Hauptgruppe geführt haben. Dabei werden auch die Grundlagen der TCM und der funktionellen Diagnose wiederholt und vertieft.

Schritt 2:
Um nun die Wirkung der einzelnen Arzneistoffe leichter lernen zu können haben wir

  • die Anzahl der zu lernenden Arzneien auf die annähernd wichtigsten 100 beschränkt
  • jeder Arznei einen Merksatz beigefügt
  • 5 Grunddekokte aus den klassischen Rezepturen herausgearbeitet

Schritt 3:
Nach und nach erlernen Sie dann die Erweiterungsmodule mit einem „Spickzettel“ für die Praxis und sind damit bereits in der Lage eigenständig Rezepturen bei genauer Diagnosestellung (!) anzuwenden. Auf dieser Basis erfolgt in den weiteren Wochen der Pharma-Ausbildung eine immer detaillierter werdende Kenntnis des gesamten chinesischen „Arzneimittelschatzes“.